Auch diesen Sommer finden wieder jährliche Revisionsarbeiten statt, daher bleiben die Lesesäle am Standort Heldenplatz und in allen Sammlungen von Freitag, 25. Juli bis Dienstag, 5. August 2025 geschlossen.
Aufgrund der Abschaltung des Bestellsystems können von Donnerstag, 24. Juli 2025, 16 Uhr bis Dienstag, 5. August 2025, 16 Uhr keine Medienbestellungen angenommen werden. Ab Mittwoch, 6. August 2025 gelten dann wieder die regulären Öffnungszeiten.
Der Studiensaal der Albertina ist von 15. Juli bis 15. August geschlossen. Während dieser Zeit (ausgenommen 25. Juli bis 5. August) werden bestellte Medien des Albertinabestandes zweimal wöchentlich (Montag und Donnerstag) in die Lesesäle der Nationalbibliothek am Heldenplatz transportiert und können dort verwendet werden.
Ab 1. August 2025 öffnet der Prunksaal bereits um 9 Uhr.
Aufgrund einer Veranstaltung bleibt der Prunksaal am 4. August 2025 ganztägig geschlossen.
Ernst Jandl, geboren am 1. 8. 1925 in Wien, gestorben am 9. 6. 2000 ebenda. Nach Abschluß des Gymnasiums wurde Jandl 1943 zum Kriegsdienst eingezogen und geriet 1945 in amerikanische Gefangenschaft in England. Hier lernte er die neuere amerikanische Literatur kennen, vor allem das Werk Gertrude Steins, was nachhaltigen Einfluß auf seinen künstlerischen Werdegang haben sollte. Zurückgekehrt nach Wien studierte er Germanistik und Anglistik und war bis 1979 als Gymnasiallehrer in Wien tätig. Bereits 1952 veröffentlichte Jandl erste Gedichte in der Zeitschrift "neue wege", 1956 erschien der erste Gedichtband "Andere Augen". 1954 kam es bei den Innsbrucker Kulturwochen zur Begegnung mit Gerhard Rühm und vor allem mit Friederike Mayröcker, fortan Jandls literarische und private Lebensgefährtin. Aufgrund der eingeschränkten Publikationsmöglichkeiten für avancierte Literatur in den 1950er- und 1960er-Jahren konnte Jandls bekanntester Gedichtband "Laut und Luise" erst 1966 erscheinen. Hier führt Jandl in souveräner Manier die Spielarten der experimentellen Literatur vor: das visuelle Gedicht, das Sprechgedicht, das Lautgedicht, Gedichte im Wiener Dialekt - viel später und auf ganz andere Art und Weise hat sich Jandl in den "stanzen" (1992) der Sprache seiner Kindheit wieder angenommen.
Der Wille zur Innovation betrifft nicht nur die Gedichtproduktion. Jandls Hörspiele aus den späten 1960er und den frühen 1970er-Jahren etwa haben entscheidend zur "Hörrevolution" in jener Zeit beigetragen. Mit "Fünf Mann Menschen" (einer 1968 entstandenen Gemeinschaftsarbeit mit Friederike Mayröcker) und mit "das röcheln der mona lisa" (1972) war ein Maßstab gesetzt. Die formalen Möglichkeiten des Hörspiels ebenso wie des Theaters - mit Jandls einziger größerer szenischer Arbeit, dem konsequent in der dritten Person und im Konjunktiv geschriebenen Stück "Aus der Fremde" (1980) - waren damit entscheidend erweitert worden. Bis hin zum Gedichtband "Peter und die Kuh" (1996) hat Jandl seine Art, Gedichte zu schreiben, ständig verändert. Als 1978 der Gedichtband "die bearbeitung der mütze" erscheint, hat der Autor eine neue Sprache gefunden. In stärkerem Maß bricht sich nun eine radikale Subjektivität Bahn. Sie findet ihren Ausdruck in einer "heruntergekommenen", "verhunzten" Infinitivsprache: "seinen mistigen / leben er nun nehmen auf den schaufeln von worten / und es demonstrieren als einen den stinkigen haufen / denen es seien". Die Themen der Gedichte kreisen um Krankheit, Alter und Tod, wobei ein vermeintlicher metaphysischer "Gehalt" mit der Materialität der Sprache wie der kreatürlichen Existenz konfrontiert wird.
Zugangsdatum | 1999 bis 2001 |
Umfang | 635 Archivboxen |
Status | Systematisch geordnet |
Benutzung | Eingeschränkt benutzbar |
Enthält | Werke, Korrespondenzen, Lebensdokumente, Sammelstücke |
Korrespondenzpartner*innen | Auswahl |
Details | Inhaltsübersicht |
Zugangsdatum | 2012 |
Umfang | 6 Archivboxen |
Status | Feinerschlossen |
Benutzung | Benutzbar |
Enthält | Sammelstücke |
Details | Inhaltsübersicht |
Zugangsdatum | 2021 |
Umfang | 1 Archivbox |
Status | Feinerschlossen |
Benutzung | Benutzbar |
Enthält | Korrespondenzen |
Details | Inhaltsübersicht |