Achtung
Lesesäle

Auch diesen Sommer finden wieder jährliche Revisionsarbeiten statt, daher bleiben die Lesesäle am Standort Heldenplatz und in allen Sammlungen von Freitag, 25. Juli bis Dienstag, 5. August 2025 geschlossen.

Aufgrund der Abschaltung des Bestellsystems können von Donnerstag, 24. Juli 2025, 16 Uhr bis Dienstag, 5. August 2025, 16 Uhr keine Medienbestellungen angenommen werden. Ab Mittwoch, 6. August 2025 gelten dann wieder die regulären Öffnungszeiten.

Der Studiensaal der Albertina ist von 15. Juli bis 15. August geschlossen. Während dieser Zeit (ausgenommen 25. Juli bis 5. August) werden bestellte Medien des Albertinabestandes zweimal wöchentlich (Montag und Donnerstag) in die Lesesäle der Nationalbibliothek am Heldenplatz transportiert und können dort verwendet werden.

Prunksaal

Ab 1. August 2025 öffnet der Prunksaal bereits um 9 Uhr.

Prunksaal

Aufgrund einer Veranstaltung bleibt der Prunksaal am 4. August 2025 ganztägig geschlossen.

Sie meinen, gute Nachrichten sind rar? Wir haben sie für Sie gefunden!

Bibliothek

02.06.2020
Geschichte in Geschichten
Zeichnung von zwei Mädchen, die einen Jungen mit Hut ansehen, darüber steht "Vergnügungsreise"

Nach vielen Wochen des eingeschränkten Lebens aufgrund der Pandemie COVID-19 mit bedrückenden Nachrichten sehnen wir uns geradewegs nach „good news“, die uns aber durchaus schon in den letzten Tagen erreicht haben: die Ausgangssperren sind aufgehoben, die Lokale dürfen öffnen, Kinder können zur Schule gehen, kulturelle Einrichtungen öffnen ihre Pforten… alles noch etwas verhalten, aber die Aussicht auf eine (eingeschränkte) Normalität lässt hoffen. Wir haben uns auf die Suche nach „guten Nachrichten“ in den online verfügbaren Medien der Österreichischen Nationalbibliothek gemacht und in diesem Artikel möchten wir Ihnen eine Auswahl an Portalen für eine derartige Suche vorstellen.

AutorInnen: Elisabeth Briefer, Daniela Köck, Caterina Seeböck, Susanne Zimmer

Gut zu finden: Rechercheportale und Digitaler Lesesaal

Folgen Sie dem Pfad der Rechercheportale, finden Sie neben unserem Bestandskatalog QuickSearch unter anderem auch das Datenbank-Infosystem:

BesitzerInnen einer Lesesaal-Jahreskarte, die sich immer up-to-date halten möchten, können wir zwei besondere Datenbanken ans Herz legen: wiso-presse bietet eine tolle Recherchemöglichkeit in den redaktionellen Artikeln von 20 österreichischen Zeitungen, aber auch Medien aus Deutschland und der Schweiz werden hier ausgewertet – tagesaktuell bis teilweise zurück in die 1990er-Jahre.

Abb. 1: Postkarte aus der Kriegssammlung des Bildarchivs
Abb. 2: Suche in wiso-presse: die „Erweiterte Suche“ ermöglicht verschiedene Filter und einen Monitoring-Service (Benachrichtigungen über neue Artikel zum gewählten Thema)

Wer sich nicht mit den reinen Fließtexten zufrieden geben mag, kann über das 365-Tage-Archiv (in Ausnahmefällen steht nur ein 90-Tage-Archiv zur Verfügung) von PressReader in- und ausländische Zeitungen virtuell durchblättern.

Abb. 3: Zurzeit sind 75 österreichische Periodika im PressReader enthalten und können nach Kategorien sortiert aufgerufen werden.

Panoptikum der guten Nachrichten

Spannend, witzig und auf jeden Fall interessant wird es, wenn wir zurückblicken und nach historischen erfreulichen Ereignissen Ausschau halten. Unser Werkzeug der Wahl suchen wir im Digitalen Lesesaal, finden es in ÖNB Digital und in ANNO

Abb. 4: Mit einer guten sehr aktuellen Botschaft von Friedrich Nietzsche wollen wir unsere Rundschau beginnen: er hinterließ uns diese in Der Naturfreund.

Kennen Sie die Zeitschrift Kikeriki? Die 1861 in Wien gegründete österreichische Satirezeitschrift hat wahrlich Unterhaltungswert: nicht nur die enthaltenen Artikel, sondern besonders die grandiosen Karikaturen suchen ihresgleichen. Blättern Sie doch nach Belieben in den online verfügbaren Ausgaben. Anbei haben wir für Sie zwei Highlights mit „erfreulichen Nachrichten“ gefunden:

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Abb. 5: Zwei Steinmetzgesellen erklimmen die höchste Spitze des Stephansdoms: 5. Oktober 1876, Seite 3
Abb. 6: Sarkasmus pur: 20. Februar 1871, Seite 3

Erfreuliches aus der Film- und Theaterwelt

Ziemlich bissig kommt diese Meldung daher: „Eine freudige Nachricht kommt uns aus den Hoftheatern zu: Während der ganzen Osterwoche hat es nicht einen Abend gegeben, der von Defizit begleitet war. Allerdings waren Burg und Oper – geschlossen.“

Unumstritten wichtig war den Soldaten die Kommunikation mit der Heimat: Feldpostkarten wurden geschrieben, Weihnachtspakete aus der Heimat verschickt und dass diese auch ankommen, war den Medien erneut eine „gute Nachricht“ wert.

Ein Feldzug der Wissenschaft – die Medizin

Wir erwarten sehnsüchtig die Nachricht, dass ein Medikament gegen das Corona-Virus gefunden wurde – ähnlich wie jene überaus günstige Nachricht, die uns durch die Vorarlberger Landes-Zeitung 1906 erreichte: Sollte es Robert Koch tatsächlich gelungen sein, ein Mittel gegen den Keim der tödlichen Schlafkrankheit gefunden zu haben? Großes Aufsehen haben die „Nachrichten über Erfolge“ des Ausnahmewissenschaftlers im Zusammenhang mit seiner Forschung zu Tuberculin erregt. Bekanntlich hat sich im Nachhinein jedoch dessen Wirkungslosigkeit herausgestellt.

Weitere Beispiele aus der Medizin lassen sich finden:

Allerlei Interessantes

Um auch noch kurz das Thema Mode anzuschneiden – da gab es gegen Ende der 1920-Jahre „good news“ in der Herrenmode. Unter dem Titel „Kleider machen Leute, der Hut – den Herrn“ überbringt uns Kommerzialrat Richard Schwarz die „freudige Nachricht“, dass sich die amerikanische Mode der Rocklosigkeit auch in Europa einbürgert. Was damit gemeint ist? Lesen Sie es in Die Bühne, 1929, Heft 232, Seite 22 nach!

Die Volltextsuche basiert auf OCR-gelesenen Daten

Leider sind Zeitungen und Zeitschriften aus ANNO mit einem Erscheinungsjahr vor 1689 nicht im Volltext durchsuchbar, weil das Druckbild der Buchstaben sehr schlecht OCR-lesbar ist.

Den ersten Treffer mit dem Suchbegriff „gute nachrichten“ in ANNO erhält man jedoch bereits im Jahr 1705, in dieser frühen Ausgabe der Wiener Zeitung: Abb. 19:

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Abb. 17: Nicht ganz die richtige Jahreszeit für diese Jubelmeldung, aber nicht minder interessant: 1947 hat man wirtschaftliche Überlegungen wegen eines Eisstoßes auf der Donau angestellt.
Abb. 18: Gut nachvollziehbar, dass dieser Pilgerzug aus Österreich jubelt. Wie oft bekommt man schon die Gelegenheit auf das Oberhaupt der Katholischen Kirche zu treffen? Bei der Gelegenheit: Kennen Sie den Blogbeitrag über Papst Johannes Paul II. schon?

Wenn Sie sich schwer tun, die Schrift zu lesen, dann haben wir einen Tipp für Sie: klicken Sie in der Navigation ganz oben auf dieser Seite auf das Icon „TEXT“ und erhalten eine Transkription. Zugegeben: in diesem Fall ist diese noch witziger zu lesen und noch weniger verständlich als der Originaltext, weil man hier genau die Grenzen einer OCR-Software sehen kann und was diese z.B. aus dem Wort Monacco gemacht hat: www.anno.onb.ac.at/cgi-content/annoshow?text=wrz|17050401|9

Gewiss ist die Sprache aus dieser Zeit für uns gewöhnungsbedürftig – doch „mit Beyhülff“ einer/s MitarbeiterIn der Abteilung Kundenservices der Österreichischen Nationalbibliothek und/oder der Teilnahme am Seminar „Kurrent & Co“, den unser Haus üblicherweise mehrmals jährlich anbietet, klappt das Entziffern bestimmt! Heuer mussten leider schon viele Schulungen auf Grund von Corona-Sicherheitsmaßnahmen abgesagt werden, wenden Sie sich bzgl. möglicher Ersatztermine gerne an unsere MitarbeiterInnen!.

Ein positives Beispiel für die OCR-Bearbeitung liefert uns diese Jubelmeldung aus Amerika: Miß Earhart hatte 1928 als erste Frau den Ozean überquert:

Abb. 20: Aus: Das kleine Blatt vom 19. Juni 1928

Wenn Sie rechts oben auf „TEXT“ klicken, erhalten Sie eine leichter lesbare Druckschriftenversion.

Wir wünschen viel Freude und „gute Nachrichten“ bei der Recherche nach Ihren gesuchten Begriffen und Themen!

Über die AutorInnen: Elisabeth Briefer, Mag. Daniela Köck, Caterina Seeböck und Mag. Susanne Zimmer sind MitarbeiterInnen der Abteilung Kundenservices, Leserberatung und Schulungsmanagement in der Hauptabteilung Benützung und Information.

Können wir Ihnen bei Fragen zu diesem oder einem anderen Thema helfen? Kontaktieren Sie unsere BibliotheksexpertInnen:

Abt. Kundenservices, Leserberatung und Schulungsmanagement
Josefsplatz 1
1015 Wien

Persönlich: Mo.-Fr. 9 – 21 Uhr
Tel.: +43 1 534 10-444
information[at]onb.ac.at

Live-Chat: Mo.-Fr. 9 – 21 Uhr
Workshops und Seminare zur Verbesserung Ihrer Rechercheergebnisse

Abbildungen:

Abb. 1: Postkarte aus der Kriegssammlung des Bildarchivs

Abb. 2: Suche in wiso-presse: die „Erweiterte Suche“ ermöglicht verschiedene Filter und einen Monitoring-Service (Benachrichtigungen über neue Artikel zum gewählten Thema)

Abb. 3: Zurzeit sind 75 österreichische Periodika im PressReader enthalten und können nach Kategorien sortiert aufgerufen werden.

Abb. 4: Mit einer guten sehr aktuellen Botschaft von Friedrich Nietzsche wollen wir unsere Rundschau beginnen: er hinterließ uns diese in Der Naturfreund.

Abb. 5: Zwei Steinmetzgesellen erklimmen die höchste Spitze des Stephansdoms: 5. Oktober 1876, Seite 3

Abb. 6: Sarkasmus pur: 20. Februar 1871, Seite 3

Abb. 7: Sehr amüsant die darüber stehende Abbildung aus Wiener Caricaturen – aber dies tut eigentlich nichts zur Sache, wir wollten Ihnen dieses Meisterwerk nur nicht vorenthalten.

Abb. 8: Den vollständigen Text der tollen Nachricht können Sie in Das interessante Blatt nachlesen.

Abb. 9: Die Steigerungsform von gute Nachricht? Sensationsnachricht! Neugierig geworden was hinter der Schlagzeile steckt?

Abb. 10: Gute Nachrichten aus dem Felde? Das ist für unsere Generation natürlich unvorstellbar! In den Zeitungen der Kriegsjahre wurde dennoch versucht, das Volk bei Laune zu halten.

Abb. 11: Eine besondere Schilderung eines internationalen Vorfalles findet sich in den Grazer Nachrichten aus dem Jahre 1898. Zehn Tage später erschien ein beinahe identer Artikel in den Innsbrucker Nachrichten.

Abb. 12: Aus der Satire-Zeitschrift „Die Bombe“

Abb. 13: Heute unvorstellbar! 1902 gab es noch erfreuliche Nachrichten für Raucher – sogar in einer Sportzeitung! Illustrirte Sportzeitung 2. November 1902, Seite 6

Abb. 14: Wichtige Informationen zum Gesundheitszustand der Obrigkeiten: Wiener Medizinische Wochenschrift, 1887, Seiten 1647/1648

Abb. 15: Freudige Ereignisse sind doch immer willkommen: Bekanntmachungen von Entbindungen – vornehmlich des Kaiserhauses

Abb. 16: So manch medizinischer Notfall kann zur freudigen Nachricht und zu einer Vergnügungsreise werden.

Abb. 17: Nicht ganz die richtige Jahreszeit für diese Jubelmeldung, aber nicht minder interessant: 1947 hat man wirtschaftliche Überlegungen wegen eines Eisstoßes auf der Donau angestellt.

Abb. 18: Gut nachvollziehbar, dass dieser Pilgerzug aus Österreich jubelt. Wie oft bekommt man schon die Gelegenheit auf das Oberhaupt der Katholischen Kirche zu treffen? Bei der Gelegenheit: Kennen Sie den Blogbeitrag über Papst Johannes Paul II. schon?

Abb. 20: Aus: Das kleine Blatt vom 19. Juni 1928

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