Auch diesen Sommer finden wieder jährliche Revisionsarbeiten statt, daher bleiben die Lesesäle am Standort Heldenplatz und in allen Sammlungen von Freitag, 25. Juli bis Dienstag, 5. August 2025 geschlossen.
Aufgrund der Abschaltung des Bestellsystems können von Donnerstag, 24. Juli 2025, 16 Uhr bis Dienstag, 5. August 2025, 16 Uhr keine Medienbestellungen angenommen werden. Ab Mittwoch, 6. August 2025 gelten dann wieder die regulären Öffnungszeiten.
Der Studiensaal der Albertina ist von 15. Juli bis 15. August geschlossen. Während dieser Zeit (ausgenommen 25. Juli bis 5. August) werden bestellte Medien des Albertinabestandes zweimal wöchentlich (Montag und Donnerstag) in die Lesesäle der Nationalbibliothek am Heldenplatz transportiert und können dort verwendet werden.
Ab 1. August 2025 öffnet der Prunksaal bereits um 9 Uhr.
Aufgrund einer Veranstaltung bleibt der Prunksaal am 4. August 2025 ganztägig geschlossen.
Jan Rys (eigentlich Marcel Nerlich), geboren am 22. 7. 1931 in Mährisch-Ostrau (Tschechoslowakei, heutiges Tschechien), gestorben am 22. 11. 1986 in Unterrabnitz (Burgenland). Hörspielautor, Lyriker, Maler, Übersetzer aus dem Tschechischen.
Rys besuchte deutsche wie auch tschechische Gymnasien, verzichtete dann jedoch auf die Reifeprüfung. Siebzehnjährig wanderte er illegal nach Wien aus und zog von dort 1949 in die Bundesrepublik Deutschland. Dort machte er Bekanntschaft mit seinem späteren Lehrmeister Kurt Miethke, dem Förderer junger Autoren jener Zeit, und dem damaligen Doyen des Hörspiels Heinz Schwitzke. Sein Hörspiel "Grenzgänger", das in über 30 Sprachen übersetzt wurde, verhalf Rys 1960 nach einigen weniger beachteten Publikationen ("Pfade im Dickicht", 1955) und vereinzelten Radio-Features zum endgültigen Durchbruch und internationaler Anerkennung. Hauptthemen der meisten seiner Werke sind Heimatlosigkeit, existentielle Verlorenheit und Sehnsucht nach der Rückkehr zum Ursprungsort. Geprägt wurde der Autor grundlegend durch seine eigenen Fluchterfahrungen, den französischen Existentialismus und von Dramatikern wie Beckett oder Ionesco. Dabei orientierte er sich maßgeblich auch an der slawischen Tradition des Absurden und Surrealen.
Die über 50 Hörspiele verstand Rys als "Partisanenliteratur" und sah sie als Feld für experimentelles Arbeiten mit der Mehrdeutigkeit der Sprache an. Einige von ihnen verarbeitete er zu Theaterstücken und Fernsehspielen. Seine Dramen wurden nicht nur in Wien, sondern im gesamten deutschsprachigen Raum aufgeführt. Ab den 1960er-Jahren begann er zusätzlich Gedichte und Aphorismen zu verfassen ("Die Maghrebinischen Sprüche"), die jedoch ungedruckt blieben. 1970 ließ Rys sich im Burgenland nieder, wo er ein Jahr später in der alten Mühle an der Rabnitz, in der Gemeinde Unterrabnitz, zusammen mit anderen Schriftstellern und dem ORF unter Federführung von Günter Unger ein Hörspielzentrum gründete ("Internationales Hörspielzentrum", nach Rys' Tod in Rust). Dort trafen sich regelmäßig Hörspielautoren, Regisseure und Dramaturgen, um neue Produktionen gemeinsam durchzudiskutieren. Weitere Promotoren des Projektes waren der Wiener Franz Hiesel und der Schweizer Robert Stauffer (Tagungssekretärin ab 1984 Hannelore Mädl).
Rys wurde der erste Präsident des burgenländischen P.E.N.-Clubs und bekam 1983 den Kulturpreis für Literatur des Burgenlandes, nachdem er vorher bereits den Förderungspreis des Ostdeutschen Literaturpreises sowie den des Wiener Kunstfonds gewonnen hatte.
Zugangsdatum | 2004 |
Umfang | 1 Archivbox |
Status | Feinerschlossen |
Benutzung | Benutzbar |
Enthält | Werke |
Details | Inhaltsübersicht |
Zugangsdatum | 2004 |
Umfang | 2 Archivboxen |
Status | Feinerschlossen |
Benutzung | Benutzbar |
Enthält | Werke |
Details | Inhaltsübersicht |