Auch diesen Sommer finden wieder jährliche Revisionsarbeiten statt, daher bleiben die Lesesäle am Standort Heldenplatz und in allen Sammlungen von Freitag, 25. Juli bis Dienstag, 5. August 2025 geschlossen.
Aufgrund der Abschaltung des Bestellsystems können von Donnerstag, 24. Juli 2025, 16 Uhr bis Dienstag, 5. August 2025, 16 Uhr keine Medienbestellungen angenommen werden. Ab Mittwoch, 6. August 2025 gelten dann wieder die regulären Öffnungszeiten.
Der Studiensaal der Albertina ist von 15. Juli bis 15. August geschlossen. Während dieser Zeit (ausgenommen 25. Juli bis 5. August) werden bestellte Medien des Albertinabestandes zweimal wöchentlich (Montag und Donnerstag) in die Lesesäle der Nationalbibliothek am Heldenplatz transportiert und können dort verwendet werden.
Aufgrund einer Veranstaltung bleibt der Prunksaal am 4. August 2025 ganztägig geschlossen.
László Krasznahorkai, geboren am 5. Jänner 1954 in Gyula (Ungarn), studierte Krasznahorkai zunächst Jura in Szeged, später Hungaristik und Philosophie in Budapest. Bereits mit seinem Debütroman „Satanstango“ gelang Krasznahorkai 1985 der literarische Durchbruch und ließ ihn ins Zentrum der ungarischen Gegenwartsliteratur rücken.
Angesiedelt in einem heruntergekommenen Dorf in Südostungarn thematisiert er darin in Form einer Parabel den Teufelskreis, den die Untertanen eines übermächtigen staatssozialistischen Systems durchlaufen. Apokalyptische Themen mit tragisch-komischer Ironie durchziehen sein Werk, so auch im 1988 erschienenen Erzählband „Gnadenverhältnisse“, im 1989 publizierten Roman „Melancholie des Widerstands“, der eine apokalyptische Farce über den Bankrott politischer und sozialer Werte ist, und im Roman „Krieg und Krieg“ von 1999.
1987-1988 war er Gast des DAAD-Künstlerprogramms in Berlin. In den 1990er Jahren unternahm Krasznahorkai ausgedehnte Reisen nach Südamerika, in die Mongolei, nach China und Japan. Lesereisen und Lehraufträge führten ihn in die USA. Ab 2007 verbrachte er wieder mehrere Jahre in der deutschen Hauptstadt. Mittlerweile lebt er den größten Teil des Jahres in Wien und Triest.
Krasznahorkais Expeditionen in verschiedene Weltgegenden fanden u. a. Niederschlag im 1993 erschienenen Reisebericht „Der Gefangene von Urga“, der in China spielt. In Japan ist der Roman „Im Norden ein Berg, im Westen Wege, im Osten ein Fluss“ (2005) angesiedelt. Die 17 Erzählungen des Bandes „Seiobo auf Erden“ (2010) führen auf verschiedene Kontinente in unterschiedlichen Epochen. Die titelgebende Hauptfigur des Romans „Baron Wenckheims Rückkehr“ (2018) kehrt aus Argentinien in seine ungarische Heimat zurück. Im 2021 erschienenen Roman „Herscht 07769“ geht Krasznahorkai dem Milieu ostdeutscher Neonazis in einer fiktiven thüringischen Kleinstadt auf den Grund. Dieser Roman ist in einem einzigen großen Satz komponiert, die Musik Johann Sebastian Bachs spielt eine entscheidende Rolle. Sein zuletzt erschienener Band mit Erzählungen „Im Wahn der Anderen“ (2023) handelt etwa von einem besessenen New Yorker Bibliothekar.
Krasznahorkais Bücher wurden mittlerweile in mehr als 30 Sprachen übersetzt. Verfilmungen auf Basis seiner Romane, wie z. B. der 1994 von Regisseur Béla Tarr (Ehrenpreis der European Film Academy 2023) verfilmte Roman „Satanstango“, besitzen Kultstatus. Für sein Schaffen wurde der Schriftsteller mit einer Vielzahl an Preisen und Auszeichnungen geehrt, u. a. mit dem Sandor-Marai-Preis (1998), dem American Award in Literature (2014), dem Internationalen Man-Booker-Preis (2015) und dem Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur (2021).
Leihgaben aus dem Vorlass sind von 15.06.2025 bis 26.10.2025 in der Ausstellung „Time and time again. László Krasznahorkai’s narrative universe” im Ferenczy Múzeumi Centrum in Szentendre (Ungarn) zu sehen.
Zugangsdatum | 2024 |
Umfang | 84 Archivboxen, 12 Kisten |
Status | In Bearbeitung |
Benutzung | Eingeschränkt benutzbar |
Enthält | Werke, Korrespondenzen, Lebensdokumente, Sammelstücke, Bibliothek (Beleg- und Widmungsexemplare), AV-Medien |