Achtung
Lesesäle

Auch diesen Sommer finden wieder jährliche Revisionsarbeiten statt, daher bleiben die Lesesäle am Standort Heldenplatz und in allen Sammlungen von Freitag, 25. Juli bis Dienstag, 5. August 2025 geschlossen.

Aufgrund der Abschaltung des Bestellsystems können von Donnerstag, 24. Juli 2025, 16 Uhr bis Dienstag, 5. August 2025, 16 Uhr keine Medienbestellungen angenommen werden. Ab Mittwoch, 6. August 2025 gelten dann wieder die regulären Öffnungszeiten.

Der Studiensaal der Albertina ist von 15. Juli bis 15. August geschlossen. Während dieser Zeit (ausgenommen 25. Juli bis 5. August) werden bestellte Medien des Albertinabestandes zweimal wöchentlich (Montag und Donnerstag) in die Lesesäle der Nationalbibliothek am Heldenplatz transportiert und können dort verwendet werden.

Prunksaal

Ab 1. August 2025 öffnet der Prunksaal bereits um 9 Uhr.

Prunksaal

Aufgrund einer Veranstaltung bleibt der Prunksaal am 4. August 2025 ganztägig geschlossen.

Elazar Benyoëtz, geb. als Paul Koppel am 24. 3. 1937 in Wiener Neustadt (Niederösterreich), Aphoristiker, Lyriker, Essayist; lebt in Tel Aviv und Jerusalem.
Gottlieb Koppel, der Vater von Elazar Benyoëtz, führte am Hauptplatz von Wiener Neustadt eine Gemischtwarenhandlung, bis die jüdische Familie 1939 flüchten musste und in Palästina eine neue Heimat fand. Ende 1943 starb Yoëtz Gottlieb ben Elazar. Yoëtz bedeutet "Ratgeber". Zu Ehren seines Vaters nannte sich Paul Koppel fortan Ben Yoëtz, "Sohn des Ratgebers", und machte sich, nachdem er eine Rabbinerausbildung absolviert hatte und als Archivar in Jerusalem tätig gewesen war, einen Namen als hebräischer Dichter. 1962 reiste Benyoëtz zum ersten Mal wieder in sein Geburtsland. In Österreich lernte er unter anderem Hans Weigel kennen, der ihm als Rezensent lange Jahre die Treue halten sollte. Im Rahmen des Programms "Artists in Residence" der Ford-Foundation ging er 1964 nach West-Berlin und gründete dort ein Jahr später die Bibliographia Judaica, eine in 21 Bänden vorliegende einzigartige Dokumentation deutsch-jüdischer Literatur. In diesem Zusammenhang kam es zu einem ausführlichen und umfangreichen Briefwechsel mit zahlreichen deutsch-jüdischen Intellektuellen, unter ihnen auch Theodor W. Adorno und Max Brod.
Seit seiner Rückkehr nach Israel 1968 publiziert Benyoëtz ausschließlich in deutscher Sprache und veröffentlichte 1969 in Berlin mit "Sahadutha" seinen ersten Band mit Aphorismen. Benyoëtz, dessen Sprachbegriff sich an Karl Kraus und der Sprache der Bibel, als Keimzelle von Dichtung überhaupt, orientiert, gilt als Erneuerer der deutschsprachigen Aphoristik und genießt die Hochschätzung namhafter Kollegen und Kolleginnen. So schreibt der deutsche Schriftsteller und Literaturwissenschaftler Harald Weinrich: "Es musste wohl einer von außen kommen, einer wie der deutsch-schreibende Israeli Elazar Benyoëtz, um den Aphorismus neu in die deutsche Literatur einzupflanzen, als ein zartes Gewächs, doch winterhart geworden in kalten Zeiten." Und für Robert Menasse ist Benyoëtz "mein Rabbi der deutschen Sprache".
Das lyrische, aphoristische und essayistische Werk in hebräischer und vor allem in deutscher Sprache ist in mehr als 50 selbständigen Buchausgaben von 1961 bis heute erschienen. Die von ihm herausgegebenen bzw. übersetzten Werk- und Briefeditionen meist deutsch-jüdischer Dichter, u. a. von Paul Engelmann und Max Zweig, werden in diversen Lexika und der modernen Forschungsliteratur ausführlich gewürdigt.
Benyoëtz' öffentliche Anerkennung spiegelt sich unter anderem in der Verleihung des Adelbert-von-Chamisso-Preises durch die Bayerische Akademie der Schönen Künste (1988), des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland für die Verdienste um die deutsche Sprache (1997), des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (2008), des Theodor-Kramer-Preises (2010) und des Ehrendoktorats der Theologischen Fakultät der Universität Bern (2017).

Vorlass

Zugangsdatum 2011
Umfang 80 Archivboxen, 3 Großformatmappen
Status Vorgeordnet
Benutzung Eingeschränkt benutzbar
Enthält Werke, Korrespondenzen, Lebensdokumente, Sammelstücke (inkl. Teilkryptonachlass Max Zweig)
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