Auch diesen Sommer finden wieder jährliche Revisionsarbeiten statt, daher bleiben die Lesesäle am Standort Heldenplatz und in allen Sammlungen von Freitag, 25. Juli bis Dienstag, 5. August 2025 geschlossen.
Aufgrund der Abschaltung des Bestellsystems können von Donnerstag, 24. Juli 2025, 16 Uhr bis Dienstag, 5. August 2025, 16 Uhr keine Medienbestellungen angenommen werden. Ab Mittwoch, 6. August 2025 gelten dann wieder die regulären Öffnungszeiten.
Der Studiensaal der Albertina ist von 15. Juli bis 15. August geschlossen. Während dieser Zeit (ausgenommen 25. Juli bis 5. August) werden bestellte Medien des Albertinabestandes zweimal wöchentlich (Montag und Donnerstag) in die Lesesäle der Nationalbibliothek am Heldenplatz transportiert und können dort verwendet werden.
Ab 1. August 2025 öffnet der Prunksaal bereits um 9 Uhr.
Aufgrund einer Veranstaltung bleibt der Prunksaal am 4. August 2025 ganztägig geschlossen.
Webarchivierung – also das Speichern von Internetseiten für die Zukunft – wird immer wichtiger. Dafür gibt es viele Gründe. Einer der wichtigsten ist, dass immer mehr Veröffentlichungen nur noch im Internet erscheinen. In der Fachwelt nennt man das „born digital“, also „digital geboren“. Lernen Sie in diesem Blogbeitrag, wie Sie selbst Websites archivieren können – damit das Web nicht versehentlich gelöscht wird!
Autor: Antares Reich
Daniel Gomes, der Leiter des portugiesischen Webarchivs Arquivo.pt, hat auf der diesjährigen Webarchiving Conference der IIPC (International Internet Preservation Consortium)1 erklärt: „Immer mehr Medien gibt es nur noch online. Irgendwann werden alle alten Papierveröffentlichungen digitalisiert sein – dann müssen wir die Online-Medien für die Zukunft bewahren.“
Doch nicht nur technische Entwicklungen machen Webarchivierung wichtig. Auch durch politische Ereignisse kann es passieren, dass wichtige Internetseiten plötzlich verschwinden. In den USA wurden zum Beispiel schon mehrfach offizielle Regierungswebsites von einem Tag auf den anderen gelöscht. Für die Menschen ist es dann sehr wichtig, dass die Informationen weiterhin verfügbar sind. Auch Forschungsprojekte, zum Beispiel zum Klimawandel, waren schon von solchen Löschungen betroffen.
Ein gutes Beispiel, wie digitale Inhalte gesichert werden, ist die End of Term Collection.2 Das Webrecorder-Team hat dafür eine einfache Lösung gefunden: Wenn man an eine gelöschte Internetadresse „archive.us“ anhängt, kann man die Seite weiterhin aufrufen. Zum Beispiel ist die inzwischen gelöschte Seite https://usaid.gov immer noch unter https://usaid.govarchive.us erreichbar.3
Webrecorder ist auch das Stichwort für diesen Beitrag, denn ich möchte zeigen, wie jeder ganz einfach Websites archivieren kann – mit dem Browser-Plugin ArchiveWeb.page von Webrecorder.
Das Plugin funktioniert nur mit der neuesten Version des Chrome-Browsers oder einem anderen Browser, der auf Chrome basiert (z.B. Brave oder Edge). Um das Plugin zu installieren, gehen Sie einfach auf die Website https://archiveweb.page und fügen das Plugin Ihrem Browser hinzu.
Auf der Website wird nun angezeigt, ob Ihr Browser mit dem Plugin kompatibel ist.
Damit es immer griffbereit ist, empfiehlt es sich, das Plugin zu „pinnen“. Dazu klicken Sie in Ihrem Browser auf die Erweiterungen und dann auf die Pinnnadel neben dem Plugin. So bleibt es direkt sichtbar und muss nicht erst in einem Untermenü gesucht werden.
Jetzt zeige ich Schritt für Schritt, wie das Plugin funktioniert. Sie benötigen dafür nur zwei Dinge:
Rufen Sie im Browser die Website auf, die Sie speichern möchten – in meinem Beispiel ist das die Seite der Österreichischen Nationalbibliothek.
Wenn Sie das Plugin zum ersten Mal anklicken, sieht es so aus:
Um mit dem Archivieren zu starten, legen Sie eine neue „Session“ (also einen neuen Archivierungsvorgang) an. Klicken Sie dazu auf das Auswahlfeld „Save to“ und wählen dort „Neue Session starten“.
Geben Sie Ihrer neuen Archivierungs-Session einen eindeutigen Namen, zum Beispiel: ONB_Website_2025_06.
Jetzt können Sie mit „Start Archiving“ die Archivierung starten.
Die Internetseite wird dann neu geladen, und ab jetzt wird alles gespeichert, was Sie auf der Seite tun – also zum Beispiel das Herunterscrollen oder das Klicken auf Links. Wichtig: Es wird nur das archiviert, was Sie tatsächlich aufrufen! Wenn Sie also bis nach unten scrollen, wird die ganze Startseite gesichert. Das Plugin zeigt sogar an, wie groß die gespeicherten Dateien sind und wie viele Internetadressen („URLs“) gefunden wurden.
Das archiveweb.page Plugin hat eine praktische Zusatzfunktion: Mit dem „Autopilot“ können Sie sich das Scrollen sparen. Der Autopilot scrollt automatisch bis zum Seitenende und speichert dabei alles. Wenn der Autopilot fertig ist, ist „Autopilot Done“ im Plugin zu lesen.
Wenn alles gespeichert ist, klicken Sie auf „Stop Archiving“, um die Archivierung zu beenden.
Im Anschluss können Sie kontrollieren, ob alles richtig gespeichert wurde. Das ist mit dem archiveweb.page Plugin ganz einfach: Mit „View Archived Pages“ öffnet sich ein Wiedergabefenster, in dem Sie die gespeicherten Websites ansehen können – genau so, wie sie archiviert wurden.
Wenn Sie mit der Qualitätskontrolle zufrieden sind, können Sie das Archiv in einem Archivformat Ihrer Wahl für Ihr privates Archiv sichern.
Die Österreichische Nationalbibliothek bedankt sich sehr herzlich bei der Wiener Städtischen Versicherung für die Unterstützung des Webarchivs Österreich.
Zum Autor: Antares Reich, BA ist Crawl Engineer des Webarchivs Österreich an der Österreichischen Nationalbibliothek.
1 Website der IIPC: https://netpreserve.org
2 End Of Term Archive ist unter https://eotarchive.org zu finden
3 Die ganze Kollegtion vom Webrecorder Team für die End Of Terms Sammlung kann hier angesehen werden: https://govarchive.us