Auch im Jahr 2024 präsentiert Ihnen die Österreichische Nationalbibliothek im Prunksaal wieder sechs „besondere Objekte“ aus ihren reichhaltigen Beständen.

Der Ablauf gestaltet sich so, dass Sammlungsdirektor*innen zu sechs Themenkreisen Objekte vorschlagen. Zu jedem der sechs Themen stehen schließlich drei Objekte zur Auswahl. Entsprechend dem Motto „Sie wünschen, wir stellen aus!“ können Sie mittels einem Online-Voting mitbestimmen, welches dieser drei Objekt im Original ausgestellt wird.

Das ausgestellte besondere Objekt wird von einem kostenfreien Expertenvortrag, einem Blogbeitrag und einem Video begleitet.

Das aktuelle besondere Objekt: "'Kauf von 1.350 Litern Wein"

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Im byzantinischen Ägypten erfreute sich das Geschäftsmodell „Lieferungskauf“ großer Popularität: Der Käufer bezahlt im Voraus den Preis für ein Produkt, das erst zu einem späteren Zeitpunkt geliefert wird. So bestätigt beim vorliegenden Weinlieferungskauf der Weinverkäufer Aurelios Danielis den Erhalt des vollständigen Kaufpreises, der jedoch gar nicht beziffert wird. Das ist auffällig, muss aber nicht als Verschleierung interpretiert werden, sondern ist insoweit logisch, als der Preis bereits bezahlt wurde, also keine offene Forderung bestand. Hingegen wird die Verpflichtung des Verkäufers zur Weinlieferung unmittelbar nach der Ernte recht ausführlich geregelt, und auch die Qualität des Weines wird beschrieben. Bemerkenswert ist die große Kaufmenge: 250 metra entsprechen in etwa 1.350 Litern.

Das Objekt ist von 26. März bis 26. Mai 2024 im Prunksaal zu sehen. Mehr Informationen erhalten Sie auch im Beitrag im Forschungsblog.

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Das nächste besondere Objekt


Der Gewinner des Votings zum Thema "Alles für Hund und Katz" ist:Leo Belgicus“ (Karte,1656).

Objekt 1:

Leo Belgicus
Karte, 1656 

Landkarten in Form anthropomorpher (menschenähnlich) oder zoomorpher (einem Tier ähnlich) Figuren transportierten im 16. und 17. Jahrhundert neben heraldischen und mythologischen Anspielungen oft auch politische Hinweise. Die Darstellung der 17 niederländischen Provinzen in Löwenform aus dem Jahr 1656 ist ein Blick auf die Vergangenheit. Der Leo Belgicus war ein beliebtes Motiv der niederländischen Kartografie und symbolisiert hier die ehemalige politische Einheit der Spanischen Niederlande vor dem Achtzigjährigen Krieg (1568–1648), in welchem sich die nördlichen Provinzen die Unabhängigkeit von der spanischen Herrschaft erkämpften. Der Löwe blickt nach Süden – in Richtung der unter spanischer Herrschaft verbliebenen Gebiete.

Das Siegerobjekt ist von 28. Mai bis 28. Juli 2024 im Prunksaal sowie bei einem Expertenvortrag am 4. Juni zu sehen.

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Das übernächste besondere Objekt


Der Gewinner des Votings zum Thema "Der Traum vom Fliegen" ist: "Wien aus dem Luftballon gesehen – von Südwesten" (Getönte Lithographie, um 1850).

Objekt 3:

Wien aus dem Luftballon gesehen – von Südwesten
Getönte Lithographie, um 1850 

Im Frühjahr 1846 verursachten spektakuläre Fahrten des Ballons „Adler von Wien“ einen Hype in den Wiener Printmedien. Mit an Bord war auch Josef Franz Natterer aus der berühmten Naturforscher-Dynastie, um physikalische Messungen vorzunehmen. Diese Ballonfahrten dürften den bekannten Vedutenmaler Jakob Alt zu drei Ansichten inspiriert haben, die Wien „aus dem Luftballon“ zeigen. Es ist davon auszugehen, dass der damals 58-jährige Künstler die Flugperspektive konstruierte und die Stadt von einem erhöhten Standpunkt skizzierte. Als Lithografien von Franz Xaver Sandmann bieten die Ansichten den Blick vom Turm des Stephansdoms und dem Oberen Belvedere. Die Perspektive von Südwesten zeigt als einziges Blatt einen über dem Prater schwebenden Ballon, aus dem Korb lässt ein Herr mit Zylinder eine Fahne wehen. 

Das Siegerobjekt ist von 29. Juli bis 29. September 2024 im Prunksaal sowie bei einem Expertenvortrag am 30. Juli zu sehen.

Voting

Das nächste Online-Voting zum Thema "Im Salon. Bürgerliche Geselligkeit vom 18. bis ins 20. Jahrhundert“ startet am 13. Mai.

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