Zwischen Dämonie und Idylle: Marlen Haushofer zum 100. Geburtstag

Forschung

27.03.2020
Literatur
Porträt-Zeichnung von Marlen Haushofer in schwarz
Zwischen Dämonie und Idylle: Marlen Haushofer zum 100. Geburtstag

Autorin: Susanne Zimmer

 


Abb. 1: © Radierung des Steyrer Künstlers Erich Fröschl

 

Haus, Hof, Haushofer

„Ich habe einen bürgerlichen Mann geheiratet, führe einen bürgerlichen Haushalt und muß mich entsprechend benehmen.“ (Haushofer 1969: 47)

Sowohl inhaltlich als auch formal betrachtet und dabei ihr Leben vor dem geistigen Auge abspulend, könnte man sehr wohl zu dem Schluss kommen, diese Zeile entstamme einem autobiographischen Text Marlen Haushofers. Die Perspektive einer Ich-Erzählerin unterstützt die Authentizität dieses Satzes, der aus der Feder einer Schriftstellerin stammt, die solche Bekenntnisse tatsächlich auch in ihren autobiographischen Notizen festgehalten hat. Dieser Satz aber ist einem fiktionalen Text Marlen Haushofers entnommen, er stammt aus ihrem letzten Roman » Die Mansarde (1969).


Abb. 2: © Buchcover Ullstein Verlag 2019


1970 starb Haushofer, deren Schaffen zu ihren Lebzeiten keine große Beachtung geschenkt wurde – zumindest nicht ihrem literarischen. Ihr Schaffen als Hausfrau und Mutter, im Umfeld von Haus und Hof wurde dagegen schon eher beachtet, wodurch an ihr recht bald und recht hartnäckig das Image der schreibenden Hausfrau haftete. Weil ihre Texte zudem die „Sphäre einer beengenden Häuslichkeit“ (Strigl 2007: 9) projizieren, wurden diese stets unter dem Stigma der Hausfrauenliteratur betrachtet, was so weit ging, dass unter LiteraturkennerInnen die Vermutung ausgetauscht wurde, der Name „Haushofer“ sei ein Pseudonym. Dass Haushofer überdies als Maria Helene Frauendorfer geboren wurde und zwar in der oberösterreichischen Ortschaft Frauenstein kann als Ironie ihres Schriftstellerinnenschicksals gelten. (Vgl. Strigl 2007: 9) Wurde Haushofer deshalb als bieder abgestempelt – Nomen est omen? Allein aufgrund der beengten häuslichen Atmosphäre in ihren Texten wohl kaum, oder würde man die Werke Stifters, Kafkas, Becketts oder Bernhards ebenfalls derartig schubladisieren? (Vgl. Schreiner 2000: 45) Die Lebensumstände Haushofers – sie lebte verheiratet und zwei Kinder versorgend in der Provinz – galten hausbacken im Vergleich zu den großstädtischen Kolleginnen: „Aber ist es wirklich soviel[sic] gewagter oder wenigstens produktiver, kinderlos in Wiens Kaffeehäusern herumzusitzen und zu diskutieren?“ (Schreiner 2000: 45) Nach Haushofers eigenen Aussagen zu ihren familiären Pflichten und dem darunter leidenden schriftstellerischen Output, würde sie selbst zumindest Letzteres bejahen. In autobiographischen Texten beschreibt Haushofer ihren persönlichen Konflikt zwischen dem Bemühen um Einhaltung und Aufrechterhaltung der bürgerlichen Ordnung und harmonischen Familienstruktur sowie der Sehnsucht nach Verwirklichung außerhalb der Hausfrauen- und Mutterrolle, was ihren Alltag als stetigen Balanceakt zwischen familiärem und schriftstellerischem Engagement auszeichnete: „Eigentlich kann ich nur leben, wenn ich schreibe“, hält sie 1967 in ihrem Tagebuch fest. (Zit. nach: Studer 2000: 47) Zum Schreiben bleibe ihr aber nur wenig Zeit, weil ihr Alltag als Hausfrau früh beginne und der Abend der Familie gehöre, offenbart sie zu einem späteren Zeitpunkt in einem Interview. (Pablé 1968)

Antiquiert, apolitisch, aufregend

Das Bild, das man von Haushofer zeitlebens hatte, nämlich das einer unpolitischen, zurückhaltenden Autorin, wurde nicht zuletzt durch ihr Auftreten bestätigt. Gelegentlich nahm sie an den Diskussionsrunden junger Schriftstellerinnen und Schriftsteller in Wiens Kaffeehäusern teil, wo sie laut Mentor des literarischen Zirkels, Hans Weigel, einen ruhigen, friedlichen – weniger beschönigend: unscheinbaren und farblosen – Eindruck machte:

„Auch Marlen Haushofer wirkte, wenn man sie sah und hörte, nicht nur unauffällig, sondern unbedeutend. Es war dies, vielleicht sogar bewußt beabsichtigt, eine versuchte Flucht vor der Begabung. Sie liebte es, sich zu unterspielen.“ (Weigel 1979: 79)

Schonungsloser formulierte es die österreichische Schriftstellerin und Zeitgenossin Haushofers Dorothea Zeemann: „Marlen Haushofer wurde von mir als provinziell und hausbacken abgelehnt. Vor allem: als eskapistisch!“ (Zeemann 1986: 67) Gerade in der Nachkriegszeit galt Haushofer als unpolitische Autorin, besonders im Vergleich zu den anderen die jüngst zurückliegende Vergangenheit unmittelbar thematisierenden SchriftstellerInnen. Aber nicht nur thematisch, sondern auch aufgrund ihrer minimalistischen Sprache bestand ein augenscheinlicher Kontrast zu den experimentellen sprachlichen Dichtungen der LiteraturavantgardistInnen. „Der Verzicht auf experimentelle Techniken und explizites gesellschaftskritisches Engagement hat der Autorin in den sechziger Jahren auch den Vorwurf des formalen und politischen Eskapismus und ihrem Werk in den siebziger Jahren eine Rezeptionspause eingebracht.“ (Fliedl 1994: 633) Trotz einiger literarischer Ehrungen blieb die Rezeption ihrer Werke bis in die 1980er Jahre hinein verhalten, weil diese als Hausfrauen- und somit Trivialliteratur disqualifiziert wurden. Sogenannte Frauenliteratur war klischeebehaftet, schließlich wurde lange „Weiblichkeit gleichgesetzt mit Trivialität“. (Venske 1986: 45) Allen Eskapismus- und Trivialitätsvorwürfen zum Trotz kam Zeemann schließlich jedoch zu dem Schluss, dass der Reiz in Haushofers Prosa darin liegt, die „Kälte zu verdeutlichen, die aus der Normalität der Frauenschicksale strömte, die Marlen Haushofer beschrieb.“ (Zeemann 1986: 67f.) Eine Kälte, die sich einstellt aufgrund der Diskrepanz von gelebter und ersehnter Lebenswirklichkeit – ein Zerwürfnis, das die beschriebenen weiblichen Biographien auszeichnet und an die Vita der Autorin selbst erinnert. „Das Leben ihrer Protagonistinnen bewegt sich zwischen Rollenanpassung, Selbstaufgabe, Ausbruchsversuch u. Selbstbehauptung innerhalb patriarchalisch strukturierter gesellschaftl. Verhältnisse.“ (Killy 2009: 93) Aufgrund einer so unverkennbaren Parallele zwischen fiktiven Charakteren und deren Schöpferin lag eine autobiographische Lesart nahe, die durch eine Aussage Haushofers sehr befördert wurde:

„Ich schreibe nie über etwas anderes als über eigene Erfahrungen. Alle meine Personen sind Teile von mir, sozusagen abgespaltene Persönlichkeiten, die ich recht gut kenne … Ich bin der Ansicht, daß im weiteren Sinne alles, was ein Schriftsteller schreibt, autobiographisch ist.“ (Pablé 1968)

Haushofer habe ihren Stoff nicht verfremdet „wie es die belletristische Mode vorschreibt. Im Gegenteil! Sie hat ihn bewußt verpersönlicht“, bestätigt Haushofers Vertrauter, der Schriftsteller Oskar Jan Tauschinski. (Tauschinski 1970: 485) Weil sie ihren Stoff „verpersönlicht“ hat, wurden ihre Texte mitunter auch als Schilderungen trauriger, unglücklicher, aber persönlicher Einzelschicksale verstanden. Dabei wurde allerdings „vollkommen ausgeblendet, dass Marlen Haushofer in ihren Werken einen gesellschaftlich relevanten Diskurs begründet, nämlich die Lebenssituation der Frau und die Infragestellung des patriarchalischen Systems.“ (Schäfer 2015: 133f.) Erst im Zuge des feministischen Aufbruchs in den 1980er-Jahren wurde dieser Diskurs nicht mehr ausgeblendet, sondern rückte in den Mittelpunkt und die Resonanz wuchs dank der Neuauflage des Romans » Die Wand im Jahr 1983.


Abb. 3: © Buchcover Ullstein Verlag 2010


Die Verfilmung aus dem Jahr 2012 mit Martina Gedeck in der Hauptrolle förderte schließlich die Bekanntheit der Romanvorlage. Die Schauspielerin habe beim Rollenangebot sofort zugesagt, denn „[e]s kann einem kaum Aufregenderes begegnen.“ (» Martina Gedeck am Acker. Die Presse vom 28.6.2010, S. 18. Aufgerufen über wiso presse) „Aufregend“ – ein Prädikat, das Haushofer zeitlebens wohl selten zugeschrieben wurde. Dass dieser Roman auch heute als aufregend gilt und welche Faszination er als dystopischer Text ausübt, wird in der kommenden Sonderausstellung » Utopien und Apokalypsen. Die Erfindung der Zukunft in der Literatur im Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek zu sehen.


Abb. 4: © coop99 filmproduktion


Fünf Jahre nach der Verfilmung der Wand verkörperte Gedeck ein weiteres Mal eine typische Haushofersche Protagonistin: in der Erzählung » Wir töten Stella von 1958 zeichnet Haushofer das Psychogramm einer Familie und zerlegt dabei das Familienmodell der fünfziger Jahre. Dieser Text zeigt mitunter am eindringlichsten, dass die Autorin ihre Augen nicht vor politischen Problemen verschloss, sondern diese aus einer anderen Perspektive betrachtete, wonach Schrecken und Gewalt nicht nur im Gesellschaftlich-Politischen auftreten, sondern auch im Privaten. Die Novelle war Anlass, das Eskapismus-Urteil zu überdenken, indem sie deutlich machte, dass die weibliche Mittäterschaft „stellvertretend für das kollektive Mitläufertum im Dritten Reich zu verstehen [sei], Haushofers scheinbare politische Abstinenz also als Technik der Chiffrierung politischer Daten, als deren Übersetzung in private Geschichte aufzufassen. […] Gerade die Übersetzung ins „Private“ zeigte sich jetzt als präzise Beobachtung der Familialisierung gesellschaftlicher Konflikte in der Zweiten Republik.“ (Fliedl 1994: 633)

Davon kann bei ihren ersten Erzählungen, die ab 1946 in Zeitungen und Zeitschriften erschienen, noch keine Rede sein. Ihre erste Erzählung » Die blutigen Tränen, die im Linzer Volksblatt nach der Teilnahme an einem Dichterwettbewerb am 7.12.1946 veröffentlicht und die von Haushofer unter ihrem zweiten Vornamen Helene eingereicht wurde, enthält zwar bereits einen Wesenskern der Haushofer’schen Prosa, nämlich die Auflehnung gegen das Hausfrauendasein. Der drei Jahre später in demselben Blatt erschienene Text » Das Morgenrot ist laut der Literaturwissenschaftlerin und Haushofer-Biographin Daniela Strigl dagegen nicht nur „ausgesprochen kitschig“, sondern erinnert sogar „in manchem an den Blut-und-Boden-Ton der Nazizeit“. (Strigl 2007: 166) 1947 zog Haushofer nach Steyr, wo ihr Ehemann Manfred Haushofer eine Zahnarztpraxis eröffnete. Mit dem gemeinsamen Sohn und ihrem Sohn aus einer früheren Studentenbeziehung lebten die Haushofers als „Patchworkfamilie“. Die Rolle als Hausfrau, Mutter, Zahnarztgattin und Ordinationsgehilfin ließ sie gelegentlich und kurzzeitig zurück, um in Wien in den literarischen Zirkeln mitzumischen. Hans Weigel gilt auch als ihr Förderer. Er hat sie in seinen literarischen Kreis im Café Raimund und ihre Kurzgeschichte Patience, welche bereits 1948 unter dem Titel » Der Bahnvorstand veröffentlicht wurde, im ersten Jahrgang seines literarischen Jahrbuchs Stimmen der Gegenwart 1951 aufgenommen. Weigel gilt auch als ihr Zensor, hat ihr von einem Schreibprojekt aus moralischen Einwänden – „[d]er klassische ungesühnte Mord“ wurde darin behandelt – übrigens von „einige[n] Frauen…, [die] es auf sorgsam ausgeklügelte Manier schließlich dazu bringen, daß ein Mann von ihnen umgebracht wird, ohne daß sie als Täterinnen belastet sind“ (Weigel 1979: 88) – abgeraten. Da Haushofer die meisten Schriftstücke, Korrespondenzen wie eigene Notizen, vernichtete, sind Weigels Briefe an sie nicht mehr vorhanden; seine Äußerungen diesbezüglich lassen sich nur mehr in Ansätzen anhand von Haushofers Antwortbriefen an ihn erahnen. Darin schreibt sie:

„Daß ich ein recht schwerer Fall bin, weiß ich ja selber auch. Es stimmt nicht, daß ich nicht idyllisch sein will. Ich möchte sehr gern, aber das wäre gelogen. Gerade diese Mischung von Dämonie u. Idylle, auf die ich unentwegt stoße, bereitet mir das größte Unbehagen u. fasziniert mich zugleich. Vielleicht wäre es meine Aufgabe gerade das glaubwürdig zu gestalten.“ (Zit. nach: Studer 2000: 87) Anm.: Brief Marlen Haushofers an Hans Weigel vom 23.7.[1952], Sammlung Weigel, Wienbibliothek im Rathaus.

Dieser Brief bietet einen Eindruck davon, worin das Unverständnis für Haushofers Texte lag. Sie führt darin nämlich weiter aus, dass Weigel bemängelte, „daß sich in meinem Roman die Personen nicht ändern u. das beweist mir, daß ich eben nicht im Stand war, das glaubhaft zu machen. Gerade daß sich nichts ändert war ja mein Thema.“ (Zit. nach: Studer 2000: 88)

 

Kontinuität, Kälte, Kinderbuch

Während Haushofer für ihre Schilderung von Kontinuität und Kälte im Zwischenmenschlichen kaum Echo bekam, avancierten ihre Kinderbücher zu Klassikern. In ihrem einzig erhalten gebliebenen, wenn auch etliche Seiten vermissenden Tagebuch findet sich diese Textstelle vom Jänner 1967:

„Eigentlich kann ich nur leben, wenn ich schreibe u. da ich derzeit nicht schreibe, fühle ich mich versumpft u. ekelhaft. Werde Kinderbuch machen, besser als garnichts[sic].“ (Zit. nach: Studer 2000: 47)

Haushofer war der Meinung, dass ihre depressiven und hoffnungslosen Texte niemand lesen wolle, „mit Recht, das böse Ende steht uns doch allen bevor, wozu sich jetzt schon betrüben lassen durch diese Geschichten.“ (Zit. nach: Studer 2000: 47) In Büchern, die sie für Kinder schreibe, erschaffe sie hingegen eine Idylle und obwohl sie dies als unbefriedigend empfinde, weil sie damit einen „abgesplitterten Teil einer Wirklichkeit“ herstelle, schreibe sie gern lustige Geschichten. (Ebd.) Diese Herstellung von Idylle zwischen zwei Buchdeckeln wird einerseits zur „Beschäftigungstherapie“ (Strigl 2007: 289), andererseits hat Haushofer als Kinderbuchautorin den größten finanziellen Erfolg, was ihr wichtig ist, „[w]eil man damit den Männern beweisen kann, daß es nicht nur ein Hobby wie Handarbeiten ist, sondern etwas Vernünftiges.“ (Zit. nach: Ebner 1986: 179) Für die Titel » Brav sein ist schwer und » Schlimm sein ist auch kein Vergnügen erhielt sie 1965 bzw. 1970 den Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien.

Neben den Kinderbüchern schrieb Haushofer Texte, in denen sie ihre eigenen Kindheitserinnerungen und -eindrücke verarbeitete, beispielsweise in ihrem ersten publizierten Buch, der Erzählung » Das fünfte Jahr (1952), dem Bericht über das fünfte Lebensjahr eines Mädchens aus deren kindlicher Perspektive erzählt. Oder dem ersten veröffentlichen Roman » Eine Handvoll Leben (1955), in dem die Protagonistin auf Momente ihres Lebens, darunter ihrer Kindheits- und Jugendzeit zurückblickt. Spätere Texte, wie der Roman » Himmel, der nirgendwo endet (1966), der lebhaft und ausdrucksstark den Blick auf die Welt aus Sicht der kleinen Meta schildert, beweisen dann erneut, dass Haushofer in ihrer Kindheit mit Wachsamkeit und Sensibilität ihre Umwelt auf sich wirken hat lassen und die wahrgenommenen Eindrücke noch lange bewahren konnte:

„Dank der feinmaschigen Auffangvorrichtung ihrer Sinne und ihres Intellektes hat sie noch den Geschmack der Erdbeeren aus der Kinderzeit auf der Zunge, sie weiß noch, wie das Heu und das geschlägerte Holz gerochen haben, als sie deren Duft zum erstenmal einsog. […] Und aus dem Zusammenwirken all der Sinneswahrnehmungen ergibt sich die Atmosphäre, die sie als Realität aus der Vergangenheit hervorholt, noch einmal intensiv erlebt – und darum so glaubhaft formulieren kann.“ (Tauschinski 1970: 484)

Haushofer lernte im literarischen Kreis um Hans Weigel den Schriftsteller Oskar Jan Tauschinski kennen, der ihr Vertrauter wurde und den sie vor ihrem Tod als Nachlassverwalter bestimmte. Nicht ihren Mann oder ihre Söhne setzte sie ein, sondern einen Freund, von dem sie sich verstanden fühlte - als Person und als Schriftstellerin. Die Worte, die Tauschinski kurz nach dem Tod Haushofers fand, lassen erkennen, dass er sie genau dort verstand, wo sie oftmals missverstanden wurde: Was Haushofer nachdrücklich erkannte und beschrieb, war, dass es so oft unwägbare Befindlichkeiten, unvorhersehbare Begebenheiten sind, die im Leben richtungsweisend sind. Sie illustrierte,

„daß Gedeih und Verderb des Daseins aus dem unheilvollen Zusammenwirken oder Aufeinanderprallen von scheinbar unbedeutenden Kleinigkeiten besteht. Imponderabilien sind es, die beklemmenderweise den „großen Linien des Lebens“ die Richtung geben.“ (Tauschinski 1970: 488)

Keine Imponderabilien beendeten kurz vor ihrem 50. Geburtstag die große Linie ihres Lebens. Marlen Haushofer starb am 21.3.1970 an Knochenkrebs.

„Wir sitzen hier und spielen eine Szene, die nicht ganz stimmt, die aber doch ein ganz guter Ersatz ist für die wirkliche Szene, die nie gespielt wird.“ (Haushofer 1969: 120)

 


Abb. 5: © Foto Mehwald Steyr 1962
 

Über die Autorin: Susanne Zimmer ist Mitarbeiterin der Abteilung Bereitstellungsservices und Magazine der Hauptabteilung Benützung und Information.

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  • Haushofers früheste Texte sind im digitalen Zeitungslesesaal ANNO nachzulesen:

» Die blutigen Tränen
» Das Morgenrot
» Der Bahnvorstand

 

Zum Thema analog:

  • Primärliteratur (Auswahl):

Haushofer, Marlen (1958): Wir töten Stella. Novelle. Wien: Bergland-Verlag. Sign.: » 858278-B.43 NEU MAG

Haushofer, Marlen (1963): Die Wand. Roman. Gütersloh: Sigbert Mohn Verlag. Sign.: » 972266-B NEU MAG

Haushofer, Marlen (1969): Die Mansarde. Roman. Hamburg: Claassen Verlag. Sign.: » 1059553-B NEU MAG

 

  • Weitere Literatur von Marlen Haushofer:

» Katalog QuickSearch > Erweiterte Suche > Feld „Person/Institution“

 

  • Sekundärliteratur:

Ebner, Jeannie (1986): Die schreckliche Treue der Marlen Haushofer. In: Duden, Anne (Hrsg.): „Oder war da manchmal noch etwas anderes?“ Texte zu Marlen Haushofer. Frankfurt/Main: Verlag Neue Kritik, S. 178-183. Sign.: » 1266502-B NEU MAG

Pablé Elisabeth (1968): Begegnungen – Erfahrungen. Marlen Haushofer oder die sanfte Gewalt. Ein Gespräch. In: Die Furche vom 13.4.1968. Sign.: » 740714-E NEU PER

Schäfer, Anja (2015): Marlen Haushofers Die Tapetentür. Weibliches Schreiben und geschriebene Weiblichkeit. In: Muth, Laura und Annette Simonis (Hrsg.): Gender-Dialoge. Gender-Aspekte in den Literatur- und Kulturwissenschaften. Berlin: Christian A. Bachmann, S.133-152. Sign.: » 2057403-B NEU MAG

Schreiner, Margit (2000): Marlen Haushofers Freiheit. Anmerkungen zur Biographie von Daniela Strigl. In: Literatur und Kritik. Österreichische Monatsschrift, H. 341/342 Mai 2000, S.45-50. Sign.: » 1011876-B.2000 NEU PER

Strigl, Daniela (2007): „Wahrscheinlich bin ich verrückt…“. Marlen Haushofer – die Biographie. Berlin: List. Sign.: » 1860698-B NEU MAG

Studer, Liliane (Hrsg. 2000): Die Frau hinter der Wand. Aus dem Nachlaß der Marlen Haushofer. München: Claassen. Sign.: » 1582227-B NEU MAG

Tauschinski, Oskar Jan (1970): Die neue Phase in Marlen Haushofers Prosa. In: Literatur und Kritik. Österreichische Monatsschrift, H. 47/48 Juli/August 1970, S. 483-488. Sign.: » 1011876-B.5.1970 NEU PER

Weigel, Hans (1979): In memoriam. Graz, Wien, Köln: Styria. Sign: » 1162762-B NEU MAG

Zeemann, Dorothea (1986): Eine Frau verweigert sich. In: Duden, Anne (Hrsg.): „Oder war da manchmal noch etwas anderes?“ Texte zu Marlen Haushofer. Frankfurt/Main: Verlag Neue Kritik, S. 67-72. Sign.: » 1266502-B NEU MAG 

 

  • Werke aus dem Freihandbestand in der Bibliothek am Heldenplatz für einen ersten Überblick zu Marlen Haushofer:

Fliedl, Konstanze (1994): Marlen Haushofer. In: Steinecke, Hartmut (Hrsg.): Deutsche Dichter des 20. Jahrhunderts. Berlin: Erich Schmidt, S. 624-634. Sign.: » 1467306-B NEU L (Lesesaalsystematik: GER38-13)

Hechtfischer Ute, Renate Hof u.a. (1998): Metzler Autorinnen Lexikon. Stuttgart u.a.: Metzler. » 1541805-B NEU AUT (Lesesaalsystematik: AUT-GEN13-01)

Kühlmann, Wilhelm (Hrsg. 200): Killy Literaturlexikon. Autoren und Werke des deutschsprachigen Kulturraumes. 2., vollständig überarbeitete Auflage. Band 5 Har – Hug. Berlin u.a.: Walter de Gruyter, S. 93-94. Sign.: » 1879804-C.5.Har-Hug NEU L (Lesesaalsystematik: GER38-27). Auch als » E-Book.

 

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