Sichtungen. Archiv - Bibliothek - Literaturwissenschaft ISSN: 1680-8975
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Mitteilungen: Franz-Michael-Felder-Archiv der Vorarlberger Landesbibliothek / Vorarlberger Literaturarchiv in Bregenz [Grundeintrag 1998 / Aktualisierung 1999] (26. 11. 2001). In: Sichtungen online, PURL: http://purl.org/sichtungen/felder-1a.html ([aktuelles Datum]). - Auch in: Sichtungen 2 (1999), S. 313-314 [Grundeintrag 1998]; Sichtungen 3 (2000), S. 225-227 [Aktualisierung 1999].

Franz-Michael-Felder-Archiv der Vorarlberger Landesbibliothek / Vorarlberger Literaturarchiv
Kirchstraße 28, A-6901 Bregenz
Tel.: +43-5574-511 und 44055; Fax: +43-5574-511 und 45095
Email: Felderarchiv@vlr.gv.at; URL: http://www.vorarlberg.at/vlb/felder/
Adressinformation zuletzt aktualisiert: 2000

Franz-Michael-Felder-Archiv der Vorarlberger Landesbibliothek / Vorarlberger Literaturarchiv in Bregenz

alte Version


Grundeintrag 1998

[2/ S. 313:] Das Franz-Michael-Felder-Archiv wurde 1981 durch einen Vertrag zwischen dem Land Vorarlberg und dem Franz-Michael-Felder-Verein begründet und hat seinen Betrieb im September 1984 aufgenommen. Benannt ist es nach dem Vorarlberger Schriftsteller, Landwirt und Sozialreformer Franz Michael Felder (1839-1869).

Aufgaben des Felder-Archivs sind die systematische Erschließung und Erforschung der Vorarlberger Literatur- und Geistesgeschichte einerseits, die Förderung und Dokumentation der Gegenwartsliteratur und des literarischen Lebens andererseits.

Zu seinen Beständen zählen die Nachlässe von Eugen Andergassen, Robert Blauhut, Robert Byr, Franz Michael Felder, Josef Feldkircher, Karl-Gideon Gössele, Max Haller, Anna Hensler, Paula Ludwig, Kaspar Moosbrugger, Franz Xaver Moosmann, Hermann Sandner und Franz Michel Willam sowie der Briefnachlaß von Rudolf Wacker und dessen Bibliothek. Des weiteren beherbergt das Vorarlberger Literaturarchiv Teilnachlässe, Vorlässe, Autographen und Werkmanuskripte von Kurt Bracharz, Arno Geiger, Monika Helfer, Michael Köhlmeier, Norbert Loacker, Christian Mähr, Max Riccabona, Kundeyt Surdum, Gebhard Wölfle und anderen Vorarlberger Autoren und Autorinnen.

An Forschungs- und Editionsarbeiten sei auf den Abschluß der vom Felder-Verein seit 1970 edierten zwölfbändigen Gesamtausgabe der Werke Felders hingewiesen. Jüngstes Editionsprojekt ist der Briefwechsel zwischen Kaspar Moosbrugger und dem Herausgeber des »Deutschen Wörterbuchs«, Rudolf Hildebrand, der im Libelle Verlag (Lengwil) erscheint.

Für 1999 ist eine Reihe von Aktivitäten im Kontext des heurigen »Felder-Jahres« vorgesehen: Es wird unter anderem angestrebt, mittels einer breit konzipierten Vortragsreihe Felders und seiner Zeitgenos- [2/ S. 314:] sen (Robert Byr, Alfred Meißner, Kaspar Moosbrugger) zu gedenken, neuere Entwicklungen und Tendenzen in der Vorarlberger Literatur zu analysieren und wieder zu entdeckende Autoren wie Norman Douglas oder Joseph Kopf vorzustellen. Die Beiträge sollen unter anderem Prolegomena zu einer Vorarlberger Literaturgeschichte liefern.

Außerdem ist in diesem Jahr beabsichtigt, die Präsentation des Archivs, seiner Bestände und seiner Aktivitäten im Rahmen der Homepage der Vorarlberger Landesbibliothek (http://www.vlr.gv.at/vlb/ fmfa) zu realisieren.


Aktualisierung 1999

[3/ S. 225:]

Erwerbung

Im Berichtszeitraum wurde mit der Bregenzer Schriftstellerin Maria Oster eine Vereinbarung bezüglich ihres literarischen Nachlasses abgeschlossen. Erworben wurde das Verlagsarchiv des Hecht-Verlags. Es hat einen Umfang von ca. zwei Laufmetern und beinhaltet Werkmanuskripte, Korrespondenzen sowie Verträge und Rezeptionsdokumente der im Hecht-Verlag erschienenen Bücher. Dieses Archiv ist eine wertvolle Dokumentation zum literarischen Leben in Vorarlberg (Auflagenzahlen, Verträge, Rezensionen, Subventionsansuchen usw.), beinhaltet aber auch Werkmanuskripte und Korrespondenzen jener Schriftsteller und Autoren, deren Bücher im Hecht-Verlag erschienen sind (z. B. Kurt Bracharz oder Michael Köhlmeier).

Autographen-, Werkmanuskript- und Widmungsexemplarsammlungen wurden durch Ankäufe und Schenkungen ergänzt. Hervorzuheben sind besonders schöne Widmungsexemplare von Grete Gulbranssons »Ewiger Ruf« und Paula Ludwigs »Die selige Spur«, die über den Antiquariatsweg ins Felder-Archiv kamen. Die Bibliothek des Felder-Archivs mit den Sammelschwerpunkten Vorarlberger Literatur, deutschsprachige Literaturgeschichte, Archivwesen und regionale Literaturgeschichtsschreibung wurde laufend ergänzt. Die Bestände sind ab dem Zugangsjahr 1997 über den Katalog der Vorarlberger Landesbibliothek recherchierbar (http://www.vorarlberg.at/vlb/).

Ergänzt wurde die Porträtsammlung durch den Ankauf einer bildnerischen Arbeit von Ernst Steininger aus der Serie »FMF - Famous Memorial Faces«.

[3/ S. 226:]

Nachlaßerschließung

Im Berichtszeitraum wurden alle Neuzugänge bearbeitet, die Nachlässe von Franz Michael Felder und Kaspar Moosbrugger feinsortiert und in der Datenbank nachbearbeitet. Die Nachlässe von Josef Bitsche (Bizauer Theater, Gebhard Wölfle), Wanda Douglass-Jehly, Josef Feldkircher, Hedda Leitkam und Max Riccabona wurden nach den RNA (»Regeln zur Erschließung von Nachlässen und Autographen«) geordnet und mit der Datenbank allegro-HANS erfaßt. Weiters wurden die bis dahin aus Einzelexemplaren bestehenden Bestandsgruppen der Autographen- und Werkmanuskriptsammlung bzw. der Bibliothek eingegliedert.

Dokumentation Vorarlberger Literatur

Seit April 1999 wird die Dokumentation Vorarlberger Literatur (vorwiegend Zeitungsausschnitte) mit allegro-HANS erfaßt. Via WWW-OPAC ist es über Links möglich, auf Rezensionen in WWW-Medien zu verweisen.

Veranstaltungen

Das erste Halbjahr der Lesungsreihe war der Frage nach Möglichkeiten und der Unmöglichkeit des Erzählens am Ende des 20. Jahrhunderts gewidmet. Dabei konnten in ausgewogener Mischung von Vorarlberger und ›nicht-Vorarlberger‹ Autoren herkömmliche Ansätze narrativer Prosa präsentiert werden, aber auch Ausbrüche aus diesen überlieferten Mustern, Belebungen alter Gattungen und Formen sowie die Kombination provokanter Inhalte mit sprachkritischer Gestaltung.

Die zweite Saison wurde mit der Buchpremiere von Christian Uetz eröffnet. Nach der Buchpräsentation der beim Anna Katharina Felder-Literaturwettbewerb entdeckten Vorarlberger Lyrikerin Maria Schneider wurde Ende Oktober die Reihe »Vorlieben und Geheimtips« eingeläutet, in deren Rahmen Autoren aus Vorarlberg Schriftsteller ihrer Wahl einladen und präsentieren. Insgesamt fanden 13 Veranstaltungen statt.

Zusammenarbeit mit dem Franz-Michael-Felder-Verein

Das Jahr 1999 stand ganz im Zeichen des 160. Geburtstages und des 130. Todestages Franz Michael Felders. Der Verein nahm in Zusam- [3/ S. 227:] menarbeit mit dem Felder-Archiv diese Gelegenheit war und organisierte eine Vortragsreihe mit dem Titel »Querkoepfe«. Ziel dieser Vortragsreihe war es, aus einem bestimmten Blickwinkel wichtige Eckpunkte der Vorarlberger Literaturgeschichte zu beleuchten. Unter dem programmatischen Titel »Querkoepfe« wurden einzelne Vorarlberger Schriftsteller, aber auch wichtige Aspekte des literarischen Lebens behandelt. Diese unterschiedlichen Ausleuchtungen des literarischen Raums Vorarlberg sollten in kritischer Manier dazu beitragen, jenes geschichtliche Potential zu entdecken, das sich sowohl in den Biographien als auch in den Werken der einzelnen Autoren verbirgt. Die einzelnen Vorträge sollen auch Vorstudien zu einer Vorarlberger Literaturgeschichte sein. Insgesamt wurden neun Vortragsabende veranstaltet.

Internetpräsentation

Im Berichtszeitraum wurde die WWW-Präsentation des Felder-Archivs entworfen und im Rahmen der Website der Vorarlberger Landesbibliothek installiert (http://www.vorarlberg.at/vlb/felder/). Herzstück der Felder-Archiv-Site ist der WWW-Katalog, in dem in den fertig bearbeiteten Nachlässen und der Autographen- und Werkmanuskriptsammlung online recherchiert werden kann. Dieser WWW-Katalog war österreichweit der erste Katalog eines Literaturarchivs im Internet.

Publikationstätigkeit

Aus den Beständen des Archivs erschien im Berichtszeitraum: Kaspar Moosbrugger - Rudolf Hildebrand. Briefe 1869-1894. Hg. und mit einem Nachwort versehen von Jürgen Thaler. Lengwil: Libelle 1999.




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