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Anhand von Bäckers Werk drängt sich die Frage nach dem Zusammenspiel von Konkreter Dichtung und Mimesis in den Vordergrund. Im Wissenschaftsdiskurs erscheinen diese beiden Termini meist als isolierte bzw. einander ausschließende Begriffe. Das Moment des Mimetischen wurde gar als konstitutive Negativdefinition der »Konkreten / Konzeptionellen Dichtung« herangezogen, etwa von Siegfried J. Schmidt: »Konkrete Kunst, in welchem Medium auch immer sie verwirklicht wird, ist eine ›nicht-mimetische‹, generative Kunst, die die sinnliche Wahrnehmung der sichtbaren Wirklichkeit [...] aufhebt und sich auf die Thematisierung ihrer künstlerischen Mittel selbst konzentriert.« (konkrete dichtung. texte und theorien. Hg. von Siegfried J. Schmidt. München: Bayerischer Schulbuch-Verlag 1972, S. 140f.). Vor diesem Hintergrund soll die Konkrete Dichtung, wie sie sich im dich-
Das Projekt, das von Juni 2000 bis Mai 2002 läuft, verfolgt zwei Ziele: So wird erstens die Sichtung, Ordnung, Erschließung und Archivierung des Vorlasses des Dichters und Verlegers Heimrad Bäcker vorgenommen. Die Vorlaßbearbeitung in Zusammenarbeit mit dem Vorlasser garantiert eine möglichst materialgerechte archivarische Sicherung und qualitative Auswertung dieses Bestandes. Angestrebt wird zweitens eine qualitative Sichtung und Auswertung des archivierten Materials als monographische literaturwissenschaftliche Studie zu Bäckers literarischem Werk »nachschrift« und zur Konkreten Poesie, mit der Gewichtung auf der kritischen Präsentation eines innovativen Konzepts von Mimesis. Die Innovation des Projekts liegt in der Inbezugsetzung dieser beiden in der Forschung als einander ausschließend betrachteter Bereiche.
Das vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) finanzierte Projekt knüpft inhaltlich und methodologisch an die FWF-Projekte S 36/3 (»Österreichische Nachlässe«) und P 09135-HIS (»Literaturwissenschaftliche Aufarbeitung des Friederike-Mayröcker-Vorlasses«) an.
Thomas Eder / Klaus Kastberger