Buch mit Kupferstichen, 1802
Franz Johann Joseph von Reilly (1766–1820) war ein Buchhändler und Verleger, der kartografisch aber auch wissenschaftlich und literarisch tätig war. Unter anderem entwarf, produzierte und verlegte er einen Atlas mit zehn allegorischen Karten in denen er etwa soziale Begriffe („Reich der Ehre“) oder mentale Zustände („Stadt der Selbstliebe“) in geografischer Form zu Papier brachte. So finden viele Aspekte des menschlichen Lebens Berücksichtigung als Orts- oder Ländernamen: Sein „Reich der Spekulation“ ist von dichten Wäldern durchzogen und liegt ironischerweise zwischen dem „Meer der Verzweiflung“ und dem „Meer ohne Grund“. Solche Phantasiekarten besitzen eine jahrhundertelange Tradition und dienten oft der augenzwinkernden Kritik an menschlichem Verhalten oder gesellschaftlichen Zuständen.
Ort: Oratorium, Josefsplatz
Vortragender: Mag. Jan Mokre, Direktor der Kartensammlung
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Das besondere Objekt ist von 25. September bis 26. November 2023 im Prunksaal zu sehen.