Der Antifaschismus war die zunächst unumstößliche Prämisse für eine Reorganisation des Österreichischen P.E.N.-Clubs. Doch mit Franz Nabl, Max Mell und Friedrich Schreyvogl kamen bald nach der Gründung nationalsozialistisch kompromittierte Akteure in die Autorenvereinigung. Durch die Feindbildverlagerung im Kalten Krieg nach ‚Osten‘ hatte das Aufnahmekriterium an Bedeutung verloren und wurde 1955 vollends obsolet, wie der in Wien ausgetragene internationale Jahreskongress offenbart. An der Tatsache, dass mit Schreyvogl ein ehemaliger Nationalsozialist in seiner nunmehrigen Rolle als Chefdramaturg am Burgtheater vor P.E.N.-Mitgliedern referieren durfte, störte sich niemand. Sein Vortrag über den „Geist des Burgtheaters“ stand neben Redebeiträgen von ehemals verfolgten Autoren wie Ignazio Silone, Hermann Kesten und Robert Neumann. Die Mitschuld an den nationalsozialistischen Verbrechen wurde – unterstützt durch den von Alliiertenseite deklarierten Opferstatus Österreichs – lange Zeit verdrängt.
1973 widmete sich der österreichische P.E.N. in einem „Klubnachmittag“ der Frage, inwiefern sich der „Anschluss“ auf die gegenwärtige Gesellschaft und Literatur auswirke, doch erst die Waldheim-Affäre (1986) sollte zu einer allmählichen Revision des österreichischen Opfermythos führen. 1987 befasste sich ein vom P.E.N. organisiertes Symposion mit der „dunklen Zeit“, ohne jedoch die Mitschuld Österreichs an den nationalsozialistischen Verbrechen klar zu benennen.
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